Einfach klein

Bekleidungsgeschäft New Yorker diskriminiert stillende Mutter

Gerade zwei Tage ist es her, als ein Busfahrer in Hamburg eine stillende Mutter aus dem Bus geworfen hat, da lese ich den nächsten Fall: eine Mama, die während des Einkaufsbummels ihr Kind stillt, wird im Bekleidungsgeschäft New Yorker von einer Verkäuferin angesprochen:

Verlassen sie den Laden, wenn sie das da machen…!

Als die Mutter fragte warum, antwortete die Mitarbeiterin, dass sich ihre Kunden belästigt fühlen könnten!
Es gab also noch nicht mal eine Beschwerde, sondern die Mutter wurde quasi “vorsorglich” rausgeworfen.
Als der Partner der Mutter die Chefin aufsuchte, um sich zu beschweren, gab diese an, dass es zwar nicht Vorschrift sei, dass man nicht stillen darf, es hätte wohl aber mal einen Fall gegeben, wo sich jemand beschwert habe.

Es wird also wieder eine stillende Mama beschämt und diskriminiert, weil sie den Grundbedürfnissen ihres Kindes nachgeht! Das KANN einfach nicht wahr sein!
Es ist nicht nur absolut unnötig und respektlos der Mutter gegenüber, sondern zeigt auch, dass scheinbar weder die Chefin noch ihre MitarbeiterInnen über die Bedeutung und Wichtigkeit des Stillens aufgeklärt sind.

Wie könnt ihr helfen:

Ruft bei New Yorker an und beschwert euch, verlangt höflich und sachlich, dass dieser Fall geklärt wird und fragt nach, was die Bestimmungen des Konzerns zum Stillen in ihren Filialen sind.
Lasst euch weiterleiten zu den entsprechenden Stellen und klärt über die Wichtigkeit des Stillens auf, über das Stillen als euer und das Grundrecht eures Kindes.
Bittet darum, dass es öffentliche Stellungnahmen gibt und die MitarbeiterInnen und FilialleiterInnen geschult werden über die Bestimmungen.
Keine stillende Mutter sollte diese Demütigung erfahren müssen und die MitarbeiterInnen sollen entsprechende Informationen bekommen, um stillende Mütter zu schützen und unterstützen, statt sie zu diskriminieren.

BITTE an euch alle: bleibt höflich, sachlich und respektvoll! Macht euch für die Sache stark, aber verletzt dabei keine Grenzen und werdet nicht beleidigend.

-Beschwert euch auf der Facebook-Seite des betreffenden Ladens in Augsburg

-Beschwert euch auf der offiziellen Facebook-Seite des Unternehmens

-Ruft im Sitz der NEW YORKER Group-Services International GmbH & Co. KG an und beschwert euch über diesen Vorfall: Telefon: +49 (0) 531/2135-0

Telefax: +49 (0) 531/2135-300

-Schreibt eine Mail über das Kontaktformular und beschwert euch darüber

-Ruft direkt im betreffenden Laden in Augsburg an: Telefon 0821-50893883

Ich finde leider nirgends eine direkte Emailadresse oder Telefonnummer, lasst euch weiterleiten an die Pressestelle oder Öffentlichkeitsarbeit.
Falls jemand eine Mailadresse findet ergänze ich sie gerne noch!

Mein Brief an New Yorker:

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

zu meinem Bedauern und Erschrecken erfuhr ich heute, dass in einem Ihrer Geschäfte (New Yorker Store Augsburg, Willy Brandt Platz 1) eine stillende Mutter diskriminiert wurde.

Sie wurde von einer Mitarbeiterin aufgefordert “den Laden zu verlassen, wenn Sie das da machen!”

Die Chefin des Ladens gab auf Beschwerde der Mutter nur an, es hätte mal einen Vorfall gegeben, wo sich jemand beschwert hat.

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt über diesen Umgang mit einer Kundin und Mutter in Ihrem Geschäft!

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ausschließliches Stillen in den ersten 6 Monaten, danach mit Gabe von geeigneter Beikost weiteres Stillen bis zum 2. Geburtstag und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen.
Das deutsche Grundgesetz schützt in Artikel 6 besonders Eltern und Mütter in der Pflege ihrer Kinder – wobei das Füttern dazugehören dürfte:

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. (…)
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

Die Mutter hat schlicht und einfach die Bedürfnisse (und das Grundrecht!) ihres Kindes erfüllt und sich an die empfohlenen Richtlinien zur Ernährung von Kindern gehalten.

Ich möchte von Ihnen wissen, wie diesbezüglich Ihre Bestimmungen zum Stillen in Ihren Filialen sind? Gibt es dazu irgendwelche Bestimmungen oder Vorschriften?

Ist es Ihren MitarbeiterInnen gestattet, eine stillende Frau des Ladens zu verweisen?
Wäre die Mutter auch des Ladens  verwiesen worden, wenn sie ihrem Kind die Flasche gegeben hätte?
Ist das die Art, wie Sie in Ihrem Unternehmen mit Familien und Müttern mit ihren Kindern umgehen?

Ich bitte Sie, Stellung zu nehmen und Ihre Bestimmungen zum Stillen in Ihren Filialen zu erläutern. Sollte es keine Bestimmungen geben, so bitte ich Sie, schnellstmöglich im Sinne der Familienfreundlichkeit und Förderung des Stillens Regelungen zu finden, die eine Demütigung und Diskriminierung stillender Mütter verhindern.

Weiterhin bitte ich Sie, Ihr Personal zu sensibilisieren hinsichtlich des familienfreundlichen Umgangs und der Unterstützung stillender Mütter.

Meinen Artikel zu dem Vorfall können Sie hier finden: http://einfachklein.de/bekleidungsgeschaeft-new-yorker-diskriminiert-stillende-mutter/


Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und hoffe, dass Sie den Vorfall schnellstmöglich aufklären werden.
Ich werde gern über Ihre Stellungnahme berichten.

Freundliche Grüße sendet Ihnen

Franziska Karagür

 

2 Kommentare zu “Bekleidungsgeschäft New Yorker diskriminiert stillende Mutter

  1. Regine Gresens

    Damit so etwas nie wieder vorkommt, sollte unbedingt auch an die Politik appelliert werden, endlich, wie vom Deutschen Bundestag schon lange beschlossen, Empfehlungen zum Schutz des Stillens in der Öffentlichkeit zu verfassen.

    Schreibt dazu bitte auch an den verantwortlichen Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung!!

    Link und Beispieltext gibt es in diesem Beitrag:
    http://www.stillkinder.de/stillen-im-bus-verboten/

  2. Sarah Schröter

    Hallo, ich lese deine Seite mit großer Freude, rege mich aber seit Tagen über die Artikel bez. der vorgeführten stillenden Mütter auf. Ich habe an New Yorker geschrieben und folgende Antwort erhalten:

    Sehr geehrte Frau Schröter,
    vielen Dank für Ihre E-Mail.

    Mit den involvierten Mitarbeitern in unserer Augsburger Filiale wurde bereits ein klärendes Gespräch geführt.

    Diese baten der Kundin an, eine Umkleidekabine als Rückzugsort aufzusuchen und wollten sie laut deren Aussage nicht des Ladens verweisen.
    Die Mitarbeiter der Filiale Augsburg sind äußerst betroffen, dass die Kundin die Reaktion der Mitarbeiterin als abweisend empfunden hat und bedauern dies sehr.
    NEW YORKER liegt die Diskriminierung stillender Mütter völlig fern, viel mehr ist ein kinder- und famillienfreundlicher Umgang mit den Kunden und Mitarbeitern selbstverständlich.

    Mit der Kundin sind wir bereits in Kontakt und haben Ihr unser Bedauern bereits zum Ausdruck gebracht.
    Wir hoffen, Sie weiterhin als NEW YORKER Kunden begrüßen zu dürfen und verbleiben,

    mit freundlichen Grüßen

    NEW YORKER
    Sandra Mattern
    Hansestraße 48
    38112 Braunschweig
    Germany

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