Einfach klein

“Weil Mamas, Papas und Omas Herzschlag die beste Einschlafmelodie ist”:::::Tragen ist Liebe:::::Bericht von Melanie

(EDIT Mai 2015: Melanie ist inzwischen selbst Trageberaterin und gibt ihr Wissen und ihre Liebe zum Tragen an andere Eltern weiter. Außerdem bietet sie Kurse in Babymassage an und ist Stillberaterin. Ihr findet sie auf ihrer wunderbaren Seite Kopfkusshöhe)

 

Heute habe ich einen ganz tollen Bericht für euch: Melanie berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Tragen ihrer Matilda. Vielen Dank, liebe Melanie, für diesen schönen Bericht!

melanie bearbeitet

Ich heiße Melanie und bin 25 Jahre alt.
Unser Herzenskind Matilda ist nun bald ein Jahr alt und wird seit dem 7. Tag ihres Lebens getragen. Und wir tragen noch immer! Anfangs dachte ich: So, den teuren Bugaboo Kinderwagen brauchen wir gaaaaaannnnz dringend! Ich hab unheimlich viele Testberichte mit Laptop vor dem dicken Bauch gelesen. Letztendlich ersteigerten wir dann wirklich einen dieser Designer-Kinderwagen bei ebay. Dieser verstaubt jetzt fröhlich bei uns im Arbeitszimmer, fährt einmal in der Woche den Einkauf nach Hause und wird sonst von Matti durch die Wohnung geschoben. Außerdem haben wir das Glück, dass liebe Freunde bei uns im Haus wohnen (die im Oktober ihr Kind – Vollzeittragling – begrüßen durften) und wir nun Kinderwagen-Sharing betreiben.

Anfangs nutzten wir die Manduca (Empfehlung meiner Hebamme). Tragetücher, beschlossen wir schon in der Schwangerschaft, wären nix für uns. Viel zu umständlich und überhaupt diese langen Dinger, wie soll das gehen?!

Bis ich dann durch diverse Gruppen darauf kam, das die Manduca absolut nicht für so kleine Mäuse geeignet ist. Ich las viel in Blogs und in Facebookgruppen und versuchte mich dann doch (oh, graus!) am Tragetuch. Durch Videos auf Youtube lernte ich schnell ein paar Bindetechniken (übte immer mit Teddy vor dem Bauch). Ich entdeckte auch schnell, dass Tragtücher absolut nicht ökich sein müssten: Es gibt ja nicht nur Streifen und Regenbogenfarben! Oscha!, Ellevil!, natibaby! und oh gott! Kokadi! Und ich war verloren!

Zwei Tücher und einen Sling später, sparte ich mein Geburtstagsgeld für mein erstes tolles Tuch! (Natibaby Milky way pink nova) und fieberte vor kurzem auf mein erstes Kokadi (Nils im Wunderland) hin. Ein Tuch, was endlich, endlich auch Matildas Papa gefiel! Der trug bisher immer mit der Fräulein Hübsch. Wir hatten erst die Babysize, später dann den Toodler. Letzteren verkauften wir vor kurzem wieder, da wir einfach nicht mehr damit zurecht kamen. Unser Speckbaby wiegt mittlerweile knapp 12 Kilo und die wollen eigentlich meist auf dem Rücken getragen werden. Um beim Binden auf dem Rücken sicherer zu werden, wollen wir demnächst noch eine Trageberatung machen. Vor allem auch, da das Binden zeigen an einem zwei Meter Mann (Matildas Papa) eine mittlerweile fast 9 Jahre währende Beziehung zwar nicht in den Grundfesten erschüttert, aber doch etwas an der Fassade kratzt.

Im Moment trage daher meistens ich, bis der Papa das Binden ohne Hilfe drauf hat.

Entgegen aller Meldungen von „medizinischem Fachpersonal“ (sprich: Familie, Leuten auf der Straße) ist Matilda weder verwöhnt, noch unsicher, bekam immer genügend Luft, hat keinen krummen Rücken und ist sogar motorisch echt weit! Sie krabbelte mit sechs Monaten, stand mit 7 Monaten und begann vor kurzem allein zu laufen. Wir hören da einfach auf unser Herz und das sagt: Nähe und Liebe kann ein Kind nicht verwöhnen.

So friedlich, wie Matilda von Anfang an in Tuch und Tragehilfe schlief, ist das einfach das richtige für sie und uns! Die Entscheidung zu tragen, wenn auch nicht (so der Plan…) ausschließlich, traf ich schon in der Schwangerschaft. Ich las viel Nora Imlau und Herbert Renz-Polster und da war klar: Menschenbabys sind Traglinge! Unsere Matilda folglich auch! Dass es dann anders kam und der obligatorische Kinderwagen eher Einkaufstransportmittel, als Babys erstes Statussymbol ist, haben wir letztendlich unserer Tochter zu verdanken. Sie zeigte uns von Anfang an, was richtig für sie ist: und das war eben Tragen, BLW (und damit auch langes Stillen), Familienbett und noch einiges mehr. Es ist doch so: Wir können uns als Eltern ja echt viel vornehmen, letztendlich zeigen doch dann aber unsere Kinder, als kleine Menschen mit einer Persönlichkeit und mit ihren angeborenen Instinkten, was richtig für sie ist!

Mittlerweile habe ich schon viele Freunde und Bekannte mit dem Tragevirus angesteckt und ich wurde auch schon oft auf der Straße von jungen Eltern angesprochen. Und ich freue mich riesig, wenn ich bei späteren Treffen sehe, wie zufrieden die Babys (und die Eltern) mit ihrer Entscheidung zum Tragen sind!

Wir tragen: Weil es einfach ist. Weil Nähe schön ist. Weil unser Kind 10 Monate in meinem Bauch war und es damit total natürlich ist. Weil unsere Tochter es liebt auf Augenhöhe die Welt gezeigt zu bekommen, sich aber zurückziehen kann, sobald diese Welt zu groß oder zu laut ist! Weil Mamas, Papas und Omas Herzschlag die beste Einschlafmelodie ist. Weil wir jede Straße, jeden Waldweg, jeden nicht funktionierenden Fahrstuhl, jede volle U-Bahn bestreiten können! Und, ja ich muss es auch zugeben: Weil es so viele schöne Tücher und Tragehilfen gibt!


EDIT: 
Das schöne Tuch auf Melanies Bild ist übrigens von Kokadi und heißt “Nils im Wunderland” und wurde von Matildas Papa höchstpersönlich ausgesucht, weil es so schön ist und kuschelig zu tragen <3

Noch mehr tolle Trageberichte findest du hier und hier.

Willst du auch mitmachen? Dann schicke uns euren Erfahrungsbericht, du findest alle Infos und den Fragebogen hier: Tragen ist Liebe

2 Kommentare zu ““Weil Mamas, Papas und Omas Herzschlag die beste Einschlafmelodie ist”:::::Tragen ist Liebe:::::Bericht von Melanie

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